Hochschule Ja – aber mit Verantwortung
Die Grünen im Landkreis Kronach begrüßen die Entscheidung, die Finanzhochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern von Herrsching nach Kronach zu verlagern. Die Außenstelle Kaufbeuren bleibt aber dennoch weiterhin bestehen.
Diese Entscheidung kann ein Meilenstein für die Region sein – wenn sie jetzt auch konsequent, realistisch und mit Augenmaß umgesetzt wird.
Was wir brauchen, ist ein belastbarer Fahrplan: für Wohnraum, für Infrastruktur, für einen Ort, an dem junge Menschen und die Mitarbeiter der Fachhochschule sich wohl fühlen.
Seit mehr als 13 Jahren wird dieses Projekt öffentlich angekündigt – aber es fehlt noch immer ein verbindlicher Maßnahmenplan.
Statt echter Projektsteuerung gibt es Fotos und Inszenierungen. Und jede sachliche Rückfrage wird zur angeblichen „Feindseligkeit gegen die Heimat“ umgedeutet.
Aber ein solches Großprojekt, das unsere Region langfristig stärken soll, kann nur dann gelingen, wenn es gemeinsam getragen wird .Nicht im Alleingang, nicht mit einem politischen Monolog.
Die Verlagerung der Herrschinger Finanzfachhochschule und der damit zusammenhängenden Fragen kann aber auch nur ein Teil der Zukunftsvisionen für Kronach sein.
Wie kann die Innovationskraft der Region weiter gestärkt werden?
Die aktuelle Schul- und Bildungslandschaft des Landkreises Kronach birgt von sich aus großes Potential (4 Mittelschulen, 2 Gymnasien, 2 Realschulen, 2 FOSén, 2 Hochschulen) . Diese Bildungsstätten bieten Voraussetzungen einer optimalen strukturellen Weiterentwicklung der Region. Mit vielseitigen zukunftsgerichteten Projekten werden die jungen Menschen auf ihr Arbeitsleben vorbereitet. Internationale Projekte öffnen ihnen Europa.
Wie gelingt es uns unsere jungen Kronacher, die weltweit studieren, und mit einem Bachelor oder Master abschließen oder weiterreichend einen Doktor- oder Professorentitel haben, oder als Fachkräfte, Techniker, Meister in Betrieben außerhalb der Region arbeiten wieder in die Heimat zurückzuholen?
Wie schaffen wir es, dass es Neugründungen mit Berufen der Zukunft, im Landkreis gibt?
Wie können aus den Absolventen des LCC-Campus Gründer werden?
Besorgniserregend ist, dass Kronach bayernweit den höchsten Krankenstand 2024 hatte
Was sind die Gründe dafür und wie kann Politik gegenwirken?
Was brauchen unsere jungen Mitbürger?
Wie schaffen wir es, dass es in unserer Stadt für die Jugend gute Angebote im Bereich Kultur, Wohnraum, Infrastruktur und Mitsprache gibt?
Die Grünen im Landkreis Kronach haben schon immer weitreichend Projekte in der Region angestoßen:
1987 bayernweit erster Bauernmarkt in Mitwitz (mit Satzung) – ein Wegbereiter für viele neue Bauernmärkte im Landkreis
Initiative zum Erhalt unseres Schlachthofes, der jetzt leider geschlossen ist.
2018 Antrag Klimaschutzmanagement, Einstellung einer Klimaschutzmanagerin mit Klimaschutzbericht – hat fast 2 Jahre gedauert und die Tür zum Klimaanpassungskonzept eröffnet. Wir könnten im Landkreis schon viel weiter sein.
2021 Antrag zum Beitritt des Landkreises Kronach „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg“, seitdem gibt es Fördergelder z.B. zu „Demokratie leben“
2022 Gründung des überpolitischen Arbeitskreises „Wasser“ mit dem Main-Fluss-Festival (2025)
Resümee:
Kritik wird zur „Heimatfeindlichkeit“ umgedeutet – das zerstört die Debattenkultur und verhindert echte Zusammenarbeit. Seit Jahren beobachten wir, wie politische Auseinandersetzung vergiftet wird. Sachlicher Diskurs wird diskreditiert, nicht aufgenommen. Verhandlungen und Ergebnisse in nicht öffentlichen Sitzungen werden durchgestochen.
In Zeiten, in denen die Demokratie massive Angriffe erfährt, kann man sich die polemische Rhetorik auf eine demokratische Partei sparen.
Übrigens haben die Grünen in Kronach seit November 2024 einen Mitgliederzuwachs von mehr als 25 %.
Kronach verdient mehr als Schlagzeilen. Es verdient Lösungen.
Statement von Ursula Sowa, MdL, Bamberg
Ich finde Tims Argumentation schlüssig:
Wir wollen diese Hochschule als Hochschule Nord – Süd , Hochschule Kronach – Herrsching ; als zwei schlagende Herzen, die symbiotisch arbeiten;
Vorteile: Studierende können wohnortnah wählen; Versorgung mit DozentInnen ist flexibeler möglich; Kronach und Herrsching : beide haben Standortvorteile . Wir spielen nicht gegeneinander aus.
Unser Statement kann ja sogar Baumgärtner loben, aber wir toppen es, indem wir weiter denken : „nicht durch abluchsen sehen wir Vorteile, sondern durch symbiotische Ergänzung.“
Lehre und Wohnen in architektonischem hochwertigen Umfeld : das geht in Herrsching und Kronach, da habe ich keine Bange.
Architekturwettbewerb: nachhaltige grüne Architektur macht es möglich.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Klarstellung zum Artikel im Fränkischen Tag vom 9./10.08.2025: „Bricht die Kreis-CSU mit den Grünen?“
Die Kronacher Grünen weisen die im jüngsten Artikel des Fränkischen Tags wiedergegebenen Vorwürfe von CSU-Kreisvorsitzenden Bernd Liebhardt entschieden zurück. Die Behauptung, die Kronacher Grünen seien gegen die Verlagerung der…
Weiterlesen »
06.08. | 17 und 19 Uhr | Geht uns das Wasser aus?
Die Diskussion um eine mögliche Grundwasserentnahme im Steinachtal durch die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) ebbt nicht ab. Kritisch gesehen wird dabei vor allem die expansive Geschäftspolitik der FWO, die zwischenzeitlich Wasser…
Weiterlesen »
Grünes Sommerfest in Kronach
Am 16. Juli ab 18:00 Uhr laden wir herzlich zum Grünen Sommerfest in und um das Grüne KV-Büro in der Pfählangerstraße 11 ein. Unser Bundestagsabgeordneter Johannes Wagner wird dabei sein…
Weiterlesen »