Grüne eröffnen in Kronach ein Bürgerbüro

Die Menschen sind veränderungsbereit“

Kronach – „Immer mehr Menschen in Bayern und auch im Landkreis Kronach wollen, dass wir gemeinsam mit ihnen die Zukunft des Landes gestalten und grüne Politik umsetzen“, freute sich der Landesvorsitzende der bayerischen Grünen Eike Hallitzky. Er war nach Kronach gekommen, weil die Grünen der Region hier ein Bürgerbüro eröffneten.

Immer mehr Menschen kommen zu uns und unseren Themen, weil wir die Zukunft gestalten wollen und nicht nur verwalten, betonte der Grünen-Landesvorsitzende. Dieser Rückenwind ermöglicht den Aufbau nachhaltiger Strukturen wie mit dem Büro in Kronach. „Die Menschen sind veränderungsbereit. Sie wissen dass es jetzt um den Erhalt unserer Demokratie geht.“ Zuletzt Hanau zeige, dass das nicht mehr selbstverständlich ist, meinte Eike Hallitzky. „Der rechte Terror ist wieder da.“ Er denke hier gerade an die AfD, aber auch die Werteunion liege ihm im Magen. Diese legten den Rahmen dafür, dass rechte Faschisten um Björn Höcke versuchen, die Politik umzukehren.

Jetzt ist die ganze Zivilgesellschaft gefordert.“ Jeder ist nun gefordert, klar Stellung zu beziehen gegen Rechtsextremismus jeder Art. „Wir haben eine historische Verantwortung nicht nur gegenüber uns, sondern für die ganze Welt, dass so etwas nie wieder passiert.“ Außerdem dürften wir uns nicht den Ast der Artenvielfalt absägen, auf dem wir mit sitzen. Wir müssten die Menschen mitnehmen und beispielsweise interessante Jugendbürgerversammlungen veranstalten. Wirksam muss in der Klimaschutzpolitik gehandelt werden. Dazu brauche es Mut, in der Kommune alle Investitionen auf den Prüfstand hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu stellen. Es müsse für mein klares Ja zur Windkraft und zu erneuerbaren Energien in BürgerInnenhand gekämpft werden. Die Weichen richtig stellen zeichnet die Grünen aus.

All das was eine Stadt lebenswert macht und ökologisch entwickelt ist eine Frage des politischen Willens. Wenn man es will werden Busse und Bahnen vertaktet. „Politik ist nicht sich zaghaft hinten anzustellen und das zu moderieren was ohnehin geschieht. Politik ist die Herausforderung, mutig zu versuchen den Raum des Möglichen zu erweitern und dafür zu kämpfen, das was nötig ist jetzt geschieht.“ Dieser Mut weiter zu denken als bis zur nächsten Wahl ist bei den grünen verankert. Deswegen sind die Menschen und vor allem die Jugend zunehmend bei den Grünen.

Das grüne Bürgerbüro in Kronach soll dazu dienen, dass die BürgerInnen aus der ganzen Region, neben dem Kreis Kronach auch aus Lichtenfels und Kulmbach hierher kommen, um sich auszutauschen. Hier gemeinsam Lösungen entwickeln und für die Zukunft der Region schmieden. Dafür ist dieser Ort des gemeinsamen Gestaltens in Kronach.

In Oberfranken sind die Grünen wohl noch nicht die großen Herausforderer, möchten dies aber noch werden, erklärte MdL Tim Pargent (Bayreuth), finanzpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag. In Oberfranken muss man wirklich etwas tun. Der Wunsch hier ein Grünen-Büro zu eröffnen unterstreiche, dass von nun an auch hier die Grünen stärkster Herausforderer der CSU werden wollen. MdL Pargent hofft, dass die Grünen auch gestärkt aus den anstehenden Kommunalwahlen hervor gehen. Die Grünen greifen jetzt an, um Oberfranken und seine Landkreise und Gemeinden voran zu bringen.

Die Grünen im Landkreis Kronach hatten es noch nie leicht und waren lange eher eine Diaspora, machte Grünen-Kreisvorsitzende Edith Memmel anhand der Wahlergebnisse vergangener Zeiten deutlich. Als die grünen 1986 erstmals in den Bayerischen Landtag einzogen bekamen die Grünen im Kreis Kronach nur drei Prozent der Stimmen. 2003 waren es 3,5 Prozent, 2008 und 2013 4,5 Prozent, aber 2018 zehn Prozent. Seit 1984 sind die Grünen im Kronacher Kreistag vertreten.

Edith Memmel war kürzlich beim Frankenwald-Gymnasium zu einer Veranstaltung über Demokratie eingeladen. Wieder einmal erstaunte sie unser Grundgesetz, gerade die grundlegenden ersten 20 Artikel. „Wenn das wirklich beachtet würde wäre alles in Ordnung.“ Eine Bürgerstiftung erläutert den Artikel 20 in einfacher Sprache: „Ich habe ein Recht auf saubere Luft zum Atmen, auf sauberes Trinkwasser und auf gesunde pflanzliche und tierische Nahrung, ohne Rückstände von Düngemitteln, Giftstoffen oder Medikamenten. Ich bin verpflichtet, die natürlichen Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser und Boden schonend zu behandeln und nur sparsam zu verbrauchen oder gebrauchen. Bevor ich etwas wegwerfe muss ich überlegen, ob es nicht repariert oder recycelt werden kann.“

Als die Grünen im Kreis Kronach gegründet wurden waren sie der kinderreichste Kreisverband in ganz Bayern“, erinnerte Sara Sonanini. „Für uns Kinder war dies eine wahnsinns tolle Zeit.“ Unter den Kindern entstanden Freundschaften, die bis heute hielten. In den letzten Jahren kehrten viele der jungen Leute wieder in den Landkreis Kronach zurück, meist selbst mit Kindern. Umso mehr wüssten alle zu schätzen, welcher Grundstein damals gelegt wurde. Im Namen der „Jungen“ bedankte sich Sara Sonanini.

Mirjam Körner, Landessprecherin der Grünen Jugend Bayern aus Bayreuth, freute sich über den jungen Zuwachs bei den Kronacher Grünen. Um 40 Prozent stieg dadurch die Zahl der Kronacher Grünen-Mitglieder innerhalb einen Jahres.

Für die Lichtenfelser Grünen gratulierte deren Vorsitzender Valentin Motschmann.

Und den Kronacher Grünen war die Segnung ihres neuen Büros durch Regionaldekan Thomas Teuchgräber sehr wichtig. Dieser segnete die Räume und die Menschen die in dieser Stätte der Begegnung zusammenkommen werden. Er übergab ein Kreuz, auf das ein Baum eingraviert war. rg

Bildunterschrift Buergerbuero

Immer mehr Menschen in Bayern und auch im Landkreis Kronach wollen, dass wir gemeinsam mit ihnen die Zukunft des Landes gestalten und grüne Politik umsetzen“, freute sich der Landesvorsitzende der bayerischen Grünen Eike Hallitzky. Er war nach Kronach gekommen, weil die Grünen der Region hier ein Bürgerbüro eröffneten. Es soll sich zu einem Treffpunkt von BürgerInnen aus der ganzen Region über den Kreis Kronach hinaus entwickeln. Zu sehen sind in der Mitte von links Glücksbringer Franz Köstner, MdL Tim Pargent, Kreisvorsitzende Edith Memmel und Landesvorsitzender Eike Hallitzky; dahinter Regionaldekan Thomas Teuchgräber und ganz rechts Kreisrat Matthias Rudolph. Foto: Rainer Glissnik

 

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