Grüne für Stärkung der heimischen
Gastronomie und Geschäftswelt
Klares Bekenntnis für Nordhalbener Brunnenbemühungen
Kronach – „Wir wollen die heimische Gastronomie und unsere Geschäfte erhalten und fördern“, erläuterte Doris Dicker-Glück, dass sich die heimischen Grünen gegen Bestrebungen stellen, diese durch die Ansiedlung von internationalen Ketten zu gefährden. Während MdL Jürgen Baumgärtner und Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler) gerade auch in der Ansiedlung etwa eines Fastfood Restaurants wie Burger King möglicherweise gerade am Stadtrand unterstützen sehen die Bündnis 90/Die Grünen hier eine fatale Entwicklung.
„Wir Grüne stehen für Nachhaltigkeit und Regionalität“, erklärte Kreisrat Dr. Matthias Rudolph. Bei unseren vielen heimischen Geschäftsleuten, Gastronomen und sonstigen Anbietern bleibt auch die Steuer in der Region. All die jüngst von Landtagsabgeordneten und Bürgermeister ins Gespräch gebrachten Ketten würden diese aus der Region abfließen lassen. Diese werden es unseren heimischen Anbietern viel schwerer machen und der Leerstand in der Kernstadt wird sich erhöhen. „Die wollen diese Ketten zudem am Stadtrand und das wird die Innenstadt noch mehr schwächen“, sorgt sich Franz Köstner.
In Pettstadt bei Bamberg gibt es einen „Erlebnisernte-Hofladen, der Produkte der regionalen Landwirtschaft sehr erfolgreich anbietet, berichtete Grünen-Kreisvorsitzende Edith Memmel. Produkte von heimischen Bauernhöfen werden hier angeboten und es gibt ein Bauernhofcafe. „Besser so ein Projekt als ein vom Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner favorisierter Fastfood-Laden“, betonte Rudolph.
„Wir stellen uns vor, dass die Studenten die Innenstadt beleben und nicht im Industriegebiet ihr Fastfood abholen“, meinte Dr. Rudolph. Einhellig unterstützen alle Konzepte, regionale Vermarktungsmöglichkeiten für die heimischen Landwirte zu schaffen. „Wenn wir die Bevölkerung gesund halten wollen ist Fastfood sicher nicht die erste Wahl“, meinte Doris Dicker-Glück. Unter den Studenten gebe es sehr viele Gesundheitsorientierte – auch Veganer und Vegetarier – bekundete Edith Memmel.
Wer nach Kronach kommt sollte hier regionale Nachhaltigkeit erleben, schlug sie vor. Dies würde unsere Landwirtschaft unterstützen. Das sehe sie auch als Aufgabe für die Politik aus den derzeitigen Protestaktionen unserer Bauern. Zu Recht gingen diese auf die Straße.
Im Mercosur-Abkommen (gemeinsamer Markt mit Südamerika) ist festgelegt, dass von dort jährlich 100 000 Tonnen Rindfleisch in die EU geliefert werden. Dazu kommt ein Handelsabkommen mit den USA, dass auch von dort viel mehr Rindfleisch importiert werden soll. „Dort herrschen ganz andere Standards“, beklagte Edith Memmel den unfairen Wettbewerb. „Wir wollen die Leistungen unserer Landwirte wertschätzen“, verlangt sie, dies auch bei Entwicklungen vor ort zu berücksichtigen. Kronach solle nicht wie andere aussehen und vorgeblichen Sachzwängen im Konkurrenzkampf mit Nachbarstädten nachrennen, sondern seine eigene Identität zeigen und entwickeln.
Klare Kante zeigen Bündnis 90/Die Grünen auch für den Kampf der Nordhalbener für die weitere Nutzung eines alten Brunnens. Vorsitzende Edith Memmel berichtete von einem Telefonat mit Bürgermeister Michael Pöhnlein. „Wir unterstützen dies ganz sehr dass der Brunnen nicht geschlossen bleibt“, betonte Edith Memmel.
Die Nordhalbener überprüfen ernsthaft ob sie nicht juristisch weiter gehen, zumal sie starke Unterstützung vom Interessenverband kommunaler Wasserförderung bekamen. „Wir Grüne stehen hinter der kommunalen Wasserversorgung.“ Bei der Ködeltalsperre sah sie gerade, dass der Wasserstand noch immer recht niedrig ist. Da nicht alle Möglichkeiten der Erschließung zu sauberem Trinkwasser zu sichern sei kurzsichtig. Wenn aufgrund des Klimawandels im Oberen Frankenwald in wenigen Jahrzehnten die Fichten verschwinden werde der Wald viel weniger Wasser speichern.
„Der Klimawandel macht es notwendig, vorausschauend jeden Brunnen zu erhalten“, unterstrich Matthias Rudolph. Er appellierte an das Kronacher Landratsamt, in diesem Sinne eine Einigung zu unterstützen. „Deswegen verstehen wir überhaupt nicht, warum Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner hier so scharf reagiert.“ Vor einigen Jahren habe dieser sich dafür eingesetzt, regionales Wasser zu erhalten. „Wir unterstützen die Initiative der Nordhalbener.“
MdL Jürgen Baumgärtner greife Bürgermeister Michael Pöhnlein und die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Nordhalben an. Dabei habe sich der Nordhalbener Bürgermeister in den letzten Jahren sehr bemüht, Nordhalben zukunftsfähig zu gestalten. Rudolph nannte den Dorfladen, die Aktivierung der Kultur und Maßnahmen im Energiebereich. „Deswegen verstehe ich nicht wieso der Landtagsabgeordnete Bürgermeister Pöhnlein und die Nordhalbener so total schlecht macht.“
Die Aussage „in Nordhalben würde es wie in der DDR zugehen“ durch den Landtagsabgeordneten ist für die Grünen inakzeptabel. Viele Probleme seien letztlich darauf zurückzuführen, dass frühere Staatsregierungen den ländlichen Raum vernachlässigten. In Nordhalben stehen viele Häuser, die dem Freistaat zugefallen sind. Dieser hätte längst etwas tun können. rg
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