Beim politischen Sonntagsfrühstück der Grünen Stadt- und Kreisverband Kronach mit Mitgliedern und Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern sowie auch der Landtagskandidatin der Grünen, Dr. Susann Freiburg, dominierten die Themen der letzten Stadtratssitzung: Bebauung des LGS-Geländes, Sanierung des Bürgerspitals, Rückkauf der ehemaligen KWG- Wohnungen sowie die Zukunft der Kühnlenzpassage.
Stadträtin Dr. Elisabeth Hoffmann und Stadtrat Dr. Peter Witton erläuterten hierzu die aktuelle Sachstandslage und berichteten über die knappen Mehrheitsentscheidungen im Stadtrat. Überdies seien die Vorhaben der Zusammenarbeit zwischen LCC und der Stadt von beiden Seiten bereits nicht weiter befürwortet worden.
Die Grünen stimmten mit Argumenten der Bürgermeisterin Angela Hofmann sowie der Stadtverwaltung überein, wären doch bei einer Realisierung der Beschlüsse die Stadtentwicklung sowie viele Pflichtaufgaben auf Jahrzehnte finanziell stark eingeschränkt.
So ist für die Grünen fraglos, dass etwa der Neubau des Crana Mare inklusive des neuen Lehrschwimmbeckens, die Unterstützung von Vereinen sowie die Sanierung und der Umbau des Bürgerspitals für ältere Menschen Vorrang haben sollten.
Dr. Elisabeth Hoffmann kritisierte an dem Beschluss, weitere 25 Wohnungen aus dem Bestand der ehemaligen KWG-Häuser zu übernehmen, dass darin weder exakte Zahlen zum Kaufpreis und den nötigen Sanierungskosten genannt waren.“Ohne solche Zahlen wissen wir ja gar nicht, worauf sich die Stadt dabei einlässt“ meinte sie.
Auch aus diesem Grund hätte die Fraktion Frauenliste-Grüne dagegen gestimmt.
Weiter spricht sich die Partei dagegen aus, dass die Stadt die Finanzierung des Umbaus der Kühnlenzpassage hälftig tragen und jährlich zusätzlich 70.000€ dazu steuern sollte, was über eine Laufzeit von 29 Jahren über 2 Millionen Euro ausmachen würde. Außerdem solle hier auch noch ein Inflationsausgleich hinzukommen.
Die Ressourcen werden aus Sicht der Grünen dringend an anderer Stelle benötigt, um eine familien-, senioren- und umweltfreundliche Stadt für alle Kronacherinnen und Kronacher zu schaffen und bereits bestendende Angebote zu bewahren.
Man werde derzeit häufig von Mitbürgern*innen zur Thematik LGS angesprochen, welche allesamt die Bebauung des Geländes vehement ablehnten, da es als zentrales Naherholungsgebiet sowie als grüne Lunge in der Stadt Kronach vollständig erhalten bleiben solle.
Grünen-Sprecher Joshua Pyka sprach sich generell für die Entwicklung von Quartierskonzepten und seniorengerechten Wohnungen aus. Der Pflegemanager wies jedoch darauf hin: „Um ein solches Projekt in Zeiten des Pflegenotstandes zu planen, müssten bereits im Vorfeld aktiv die örtlichen Wohlfahrtsverbände sowie privaten Pflegeanbieter mit einbezogen werden, um die angedachten Dienstleistungen auch mit dem nötigen Pflegepersonal versorgen zu können.“ Dies war jedoch auf Nachfrage dort nicht erfolgt.
Desweiteren bedauerte Dr. Witton, dass es leider zu Beginn der Neuplanung der Kühnlenzpassage keine Zeit gegeben hätte, in der ein Dialog auf Augenhöhe möglich gewesen wäre, um die für eine Kooperation von LCC und Stadt Kronach notwendige Ziele, Möglichkeiten und Bedürfnisse aufeinander abzustimmen.
Generell äußerten sich die Grünen zwar positiv zu den Aktivitäten des LCC für den Hochschulstandort, jedoch darf hierbei die Stadt Kronach, auch aufgrund der angespannten Haushaltslage, nicht über Jahrzehnte übermäßig belastet werden, sodass Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllt werden könnten.
Entsprechend sprechen sie sich auch im Nachgang und anhand der ohnehin mittlerweile zum Teil verworfenen Pläne geschlossen gegen die Beschlüsse aus und hoffen, dass diese nun vom Tisch seien und man zukünftig frühzeitig, ohne Zeit und Fraktionsdruck, sowie auf Augenhöhe gemeinsame Vorhaben anpacke.
Die Kreisvorstandschaft dankte Dr. Susann Freiburg, welche sich aktiv am lokalen Diskurs beteiligte und entsprechend großes Interesse an den Entwicklungen vor Ort zeigte.
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