Leserbrief zu Burger King in Kronach

Selbst wenn die Stadtspitze im Vorab der Beschlussfassung keine Diskussion schätzt (NP vom 21.06.),was an sich schon ein starkes Stück ist, so möchten wir von Bündnis90/Die Grünen doch etwas zur Diskussion um Fastfoodketten in Kronach beitragen.

Wir kennen nicht einen Grund, der für Burger King in der Kronacher Industriestraße spricht. Nur zu sagen, „Kronach ist jetzt eine Hochschulstadt und deshalb braucht es jetztso etwas“, ist schon etwas dünn.

Jede Geschäftsansiedlung mit innerstädtischem Sortiment am Stadtrand schwächt die Innenstadt in ihrer Entwicklung. Der REAL Markt an der B85, mit Elektoarikel, Klamotten, Spielzeug, Haushaltswaren, Brillen …usw war der Anfang und fast das Ende der Kronacher Innenstadt.

In der Stadt gibt es jetzt schon Gastronomie mit ähnlichen Produkten und wenn die Studenten diese Art des Essens wirklich vermehrt fordern sollten, sind unsere heimischen Geschäftsleute sicher so clever diese Nachfrage erfüllen zu können. Multinationale Essensketten brauchen wir dazu nicht.

Auch das qualitative Angebote, vom gesunden Essen wollen wir garnicht erst reden, so einer Foodkette ist nicht gerade auf höchstem Niveau.Von wegen „Genussregion Oberfranken“ !Hierfür stehen dann wohl eher die heimischen Gastronomen.

Wenn man meint den Studenten mit Burger King einen Gefallen tun zu müssen – Studenten essen bewusster und nachhaltiger als so mancher wohl glaubt.

Weggeworfener Verpackungsmüll ist auch ein Grund gegen solche Ketten zu sein. Wer es nicht wahr haben will, kann mal eine Müllsammelaktion zB rund um Marktrodach starten – Sie werden staunen!

Solche Ketten ist die Stadtentwicklung wurst. Sie setzen auf maximale autogerechte Erreichbarkeit und siedeln sich deshalb bewusst hauptsächlich an Fernstraßen an. Wer annimmt, die Kronacher pilgern jetzt alle in die unattraktive Industriestraße um dort einen gewissen Erlebniswert zu erlangen, der sieht sich wohl enttäuscht. Nein! Wenn es dieses Essen sein soll, dann muss schon das Auto raus aus der Garage.

Als Alternative schlagen wir vor, eine Kooperation von Gastronomen, Bauern und Metzger, Bäckern, Gemüsehändlern, Selbstvermarktern und Imbissbetreibern die dann ihre Spezialitäten auf dem Campus anbieten dürfen.

Für das was wir mitentscheiden können, entscheiden wir uns für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung, die den Zusammenhalt stärkt, auf heimische Akteure setzt und multinationale Fastfoodkonzernen eine Absage erteilt.

Franz Köstner

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