Uschi Sowa (MdL) in Kronach

Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Sowa in Kronach

„Meine Perspektive ist global, mit Fokus auf die ganze Region Oberfranken“,
erklärt die Bamberger Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Sowa ihr Interesse
auch für Kronach. Die selbständige Architektin widmet sich seit 1990
ausschließlich der Landes- und Kommunalpolitik.

Kronach – Als die Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Sowa mit dem Zug im
Kronacher Bahnhof eintraf, brauchte es zunächst gar nicht der vorbereiteten
Bemühung einer Kronacher Mutter, die mit Kind und Kinderwagen zum Bahnsteig
gelangen wollte. Eine ältere Dame mit zwei Krücken kämpfte sich die Treppe
hinunter. Eine jüngere Frau mit Verletzung am Fuß schleppte sich am Handlauf
hinunter.
„Zunächst freute ich mich am Kronacher Bahnhof, dass mich so viele
abholten“, betonte Ursula Sowa. „Aber dann sogleich der Schreck: eine junge
Frau wollte mit Kleinkind und Kinderwagen den Bahnsteig erreichen. Allein
hätte sie es nicht geschafft.“ Und dann die beiden Frauen.
So etwas geht gar nicht. „Wie wäre es mit einem Menschen im Rollstuhl? Oder
mit schwerem Fahrrad?“ Coburg wurde gerade als barrierefreier Bahnhof
ausgezeichnet. Es ist ein Dauerthema auch im Landtag. „Eigentlich ist der
Bund verantwortlich, barrierefreie Bahnhöfe bereit zu stellen. Der Freistaat
hat sich freiwillig verpflichtet, sein Scherflein beizutragen.“ Dieser
Bahnhof in Kronach muss möglichst binnen eines Jahres barrierefrei werden,
ebenso wie der Bahnhof in Bad Staffelstein, verlangt Ursula Sowa.
Dabei wurde ihr auch einiges gezeigt, was in Kronach sehr gut funktioniert.
Aushängeschild ist das Mobilitätskonzept des Landkreises. „Die versuchen
wirklich ihr Bestes“, lobte Kreisvorsitzende Edith Memmel. „Die Mobilität im
Landkreis mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat sich dadurch enorm
verbessert“, erläuterte Franz Köstner. „Da bleiben wir Grüne dran“,
versprach sie.
MdL Ursula Sowa wird einen Brief an das zuständige Ministerium schreiben.
„Macht hier in Kronach eine Petition an den Landtag“, riet sie. Je mehr und
je unterschiedlicher die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner sind, umso
besser für die Lucas-Cranach-Stadt. Je mehr Menschen eine solche Petition
unterschreiben, umso besser. rg

Barrierefreier Bahnhof
Zwei Tote sind zu viel
Kronach – Die Zustände am Kronacher Bahnhof für Menschen mit
Beeinträchtigungen oder auch nur für Leute mit einem Fahrrad sind schwer
erträglich. Da wird berichtet, dass ortkundige Rollstuhlfahrer bereits in
Küps aussteigen, weil sie in Kronach verloren sind.
Denken wir an den 25. Oktober 2020 zurück. Zwei Männer wurden tödlich vom
Güterzug erfasst. Ein 73-Jähriger war „aus bislang ungeklärter Ursache“ mit
seinem Rollator im Bahnhof Kronach im Gleisbett, wie die Polizei am Sonntag
mitteilte. Er schaffte die Treppen nicht, ist wohl des Rätsels Lösung. „Nach
ersten Erkenntnissen eilte ihm ein 50-Jähriger zur Hilfe und stieg auf die
Schienen.“ Beide wurden vom Güterzug tödlich erfasst. Selbst dieser Vorfall
hat keine Konsequenzen.
Die Grünen-Abgeordnete Ursula Sowa ruft dazu auf, aus Kronach eine Petition
zu starten. In Kronach will auch der Kreisausschuss im Bayerischen
Beamtenbund eine Aktion starten. Vielleicht wäre auch der VdK Kronach mit
einer Aktion dabei. Je mehr Organisationen in nächster Zeit hier etwas
unternähmen umso besser wären die Chancen, Kronach als barrierefreien
Bahnhof zu gestalten. Wer sich hier engagieren möchte kann sich gerne unter
rainer.glissnik@t-online.de melden. Er würde parteiübergreifend alle
Aktivitäten unterstützen. rg

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