Hiermit lade ich dich für nächsten Sonntag, den 03.11. um 09.30 Uhr zu unserem Sonntagsfrühstück in die „Frische Quelle“ nach Kronach ein.
Thema: Kronach als Einkaufsstadt
Der Einzelhandel ist für eine Stadt ein ganz wichtiger Bereich der Entwicklung. Entscheidet es sich doch, ob Menschen sich in der Stadt gerne aufhalten oder nicht. Kann ich in der Stadt was erleben (Stichwort Erlebniseinkauf), treffe ich noch jemand, kann ich mich noch unterhalten uvm. Auch für die Steuereinnahmen der Stadt ist es wichtig, dass es den Einzelhandel gibt. Gebäudeverfall, soziale Verarmung und Schwierigkeiten beim Einkauf vor allem für alte Menschen sind weitere Probleme
In der Neuen Presse erschien am Samstag, den 05.10. ein Bericht mit dem Thema „Neue Geschäfte in Kronach umstritten“. In dem Bericht waren so viele, gelinde gesagt „komische“ Aussagen, das ich meine wir sollten uns dies mal zum Thema für ein Sonntagsfrühstück machen.
Ich zitiere euch mal einige davon:
Angelika Hofmann CSU
Um den Geschäftsleuten , die ihre Läden geschlossen haben, zu helfen leistet die Stadtverwaltung unbürokratisch und unentgeltlich Hilfe um neue Räume zu finden. (sollte man erwarten können)
Außerdem fördert die Stadt alle Events die Gäste in die Innenstadt bringen…..(sollte man auch erwarten können)
Mit der Tourismusschule wird der Zustand des Einzelhandels untersucht….(mal vorsichtshalber vertagen, Untersuchungen gibt es schon viele)
Die Hochschule für Finanzen und die neue VHS bringt mehr Menschen vor die Ladentheke. (hoffen wir mal)
Ralf Völkl SPD
Ob Einzelhandel außerhalb der Innenstadt eine Konkurrenz für die Geschäfte im Stadtkern sei müsse geprüft werden. (das ist längst bekannt)
Man müsse um überregionale Ketten werben…(dann werb mal)
In der Kronacher Innenstadt wollen wir Qualitätsmärkte (dann tut was dafür)
Lebensmittelmärkte sind keine Konkurrenz zu den Geschäften in der Innenstadt (schlichtweg falsch, da nahezu alle Märkte nicht nur Lebensmittel verkaufen)
Michael Zwingmann FW
Es wurde eine Untersuchung in Auftrag gegeben…(auch fürs vertagen und, so was gab es schon mal)
Es wird vorgeschlagen, dass die ersten fünf Mietjahren eine vergünstigte Miete gelte..(wie das?)
Bei unserer Diskussion soll kein blödes Gequatsche herauskommen sondern ich möchte dass wir mit einen klaren Blick an die Problematik herangehen und sachliche Lösungsvorschläge erarbeiten.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, wäre es super wenn ihr vorab mal einige Verbraucher und Händler nach ihren Vorstellungen befragen könntet.
Gruß
Franz Köstner
Als Anhang einige Ideen / Vorschläge von mir
Ich denke, wir sollten uns mal darüber Gedanken machen wie es um den Einzelhandel in KC steht, was es aus Sicht der Verbraucher aber auch aus Sicht der Händler braucht damit KC als Einkaufsstadt attraktiv wird. Also wie kann die Kronacher Innenstadt den Wettbewerb gegen Internet und Einzelhandelsansiedlungen am Stadtrand bestehen.
Ich habe euch dazu ein paar Gedanken von mir aufgeschrieben, die wir am Sonntag, den 03.11. um 09.30 Uhr in der „Frischen Quelle“ in Kronach, im Rahmen unseres Sonntagsfrüstück mal diskutieren sollten.
Das Einzelhandel am Stadtrand Konkurrenz für die Innenstadt ist, ist längst bekannt. Um die Situation des Einzelhandels im Wettbewerb mit Internet und Außenbereichsansiedlungen beurteilen zu können braucht es auch keine Untersuchungen mehr. Das die Stadt Hilfe anbietet, sollte selbstverständlich sein und nur auf Hoffnung zu setzen, das in Zukunft alles besser werden wird nur weil eine FH nach KC kommt, ist auch etwas wenig.
Vor 20 Jahren ist man dem Trend gefolgt, Märkte am Stadtrand anzusiedeln (Beispiel Real)
Es bestand schon damals die Möglichkeit, „innenstadtrelevante Produkte“ wie Glas, Kleidung, Elektroartikel, Uhren, Schuhe, Hausrat …. für den außerstädtischen Handel zu verbieten. Trotz „grüner Anträge“, damals von mir, wurde diese Möglichkeit nicht wahrgenommen.
Die Folgen waren absehbar: ein Aussterben der Innenstadt weniger Geschäfte, Leerstände, weniger Menschen, Probleme für alte und junge Menschen, Unmotorisierte ……
Seit ca 5 Jahren kommt für den städtischen Handel der Einkauf über das Internet als Problem hinzu. Dort ist alles zu haben, wenn es nicht passt wird es kostenlos zurückgeschickt
Nun, beides, Entscheidungen von damals und Entwicklungen von heute werden wir nicht zurückdrehen können und nur ein Appell „Leute kauft doch in der Stadt ein“ ist auch etwas wenig.
Bleibt die Frage, was tun?, wie kann eine Kernstadt gegen solche Herausforderungen ankommen?
Klar muss sein, die wenigsten bis gar keine Markenketten kommen nach KC, weil hier nämlich die Kaufkraft und das Käuferpotential zu gering ist.
Also, was tun?
Einige Vorschläge von mir.
+ Märkte so nah wie möglich an der Innenstadt ansiedeln. (leerstehende Diska)
+ sich neu ansiedelnden Märkten am Stadtrand den Verkauf von innenstadtrelevanten Produkten verbieten.
+ städtische Erleichterungen für Geschäfte und Geschäftsansiedlung in der Kernstadt
– vergünstigte Mieten in städtischen Gebäuden um den Mietspiegel zu drücken
– auch private Vermieter sollten überlegen ob sie 11 €/qm nehmen müssen
– bessere Konditionen bei der Stellplatzablöse
– erleichterte Möglichkeiten bei der Geschäftsaußennutzung
+ Vermarktung der Stadt in Themenbereiche um Erlebniseinkauf herzustellen
– Obere Stadt z.B. „Kunst und Handwerkerhof“
– Untere Stadt z.B. „Mein modernes Kronach“
+ Werbung des Einzelhandels gemeinsam mit KU und LIF
+ Leerstandmanagement
+ Fußgänger und fahrradfreundliche Stadt
+ regelmäßige Attraktionen in der Kernstadt Marienplatz/Rathausplatz
– Mittwoch/Samstag: Musik, Kunst, Kultur …
+ Stadtgraben als Erlebnisbereich mit kleinen Spielangeboten (Boccia, Federball, Brettspiele,) oder „Spazenwiese“
+ Investitionen in die Innenstadt. Z.B Stadthalle: Kühnlenzhof zusammen mit umliegende Gebäude
+ einen pfiffigen Einzelhandel (Punsch, Mittagszeit, Montags öffnen …)
Es muss die Erkenntnis reifen das es eine win win Situation ist wenn sich beide, Stadt und Handel unterstützen.
Es muss ein Herzensanliegen des künftigen Bgm sein, also Chefsache !!!