Dr. Peter Witton, Rede im alten Rathaus 30.12.19
Ein herzliches Grüß Gott an alle hier im Saal,
– auch von mir, wie die Jahre zuvor, als letztem – grünen – Redner, einen besonderen Glückwunsch an die jungen Preisträger und an diejenigen, die mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet werden.
Ausdrücklich möchte ich mich dem Dank der Vorredner anschließen und die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Fraktionen untereinander hervorheben, wer weiß, was die Zukunft bringt. Das entscheiden die Bürgerinnen und Bürger im kommenden Jahr. Im Folgenden will ich auf einige Themen eingehen, die für mich besondere Bedeutung haben (6,5 Minuten)
Meine Vision, Kronach, fahrradfreundliche Kommune, kommt dem Ziel näher, der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen ist vollzogen. Diese AG hilft mit ihrer Kompetenz die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten. Es ist aber noch viel zu tun. Ein guter Schritt in die richtige Richtung ist der Radweg von der Loewe Brücke nach Ruppen, der später bis zur Landesgartenschau verlängert wird. Es müssen aber insgesamt die Voraussetzungen geschaffen werden, sicher und lustvoll mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Denn das das geplante Ziel, 11% Verkehrsanteil in den nächsten Jahren zu erreichen, ist eine echte Herausforderung, aber auch ein guter Beitrag fürs Klima und die eigene Fitness. Eine sichere Unterbringung der Fahrräder in ausreichender Größe bei der Barriere freien Umgestaltung des Bahnhofs ist unbedingt erforderlich.
Klima und Umwelt: inzwischen haben die meisten „Klimaskeptiker“ begriffen, dass es eine Klimaerwärmung gibt, an der der Mensch einen sehr großen Anteil hat. Für Oberfranken sind es seit 1900 3,5 Grad. Die Folgen sind schon bei uns gefährlich, in anderen Teilen der Erde aber bereits lebensbedrohlich und existenzgefährdend, mit Recht als Klimanotstand bezeichnet. Fri days for Future ist ein ganz wichtiger Weckruf. Hysterie? Mir erscheint aber eher dieser Ausdruck für die Ablehnung der Windenergie angebracht. Wenn alle 30500 deutschen Windkraftanlagen gerade mal 1/6 der Energie erzeugen, die auf deutschen Straßen verbraucht wird, zeigt dies die Brisanz der Situation.
Zwei Beispiele zum Thema Umwelt, die mich sehr traurig machen. 1 Kippe auf den Boden geworfen verunreinigt 40 Liter Wasser. Dies ist wohl den meisten Rauchern nicht bewusst. Bushaltestelle Kreuzberg, über hundert Kippen 2 Meter vom Müllbehälter entfernt. Mathematik, für Kronach hochgerechnet sind das 15 Milionen Kippen pro Jahr, von denen 2/3 nicht im Müll landen. 400 Millionen Liter. Dann Müll nach Feiertagen an überdachten Plätzen in Kronach. Wie können wir es schaffen, dass jeder einzelne sich dafür verantwortlich fühlt, seinen angefallenen Müll selber umweltgerecht zu entsorgen, ohne dass zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden muss: Köln 50 €, Mönchengladbach 100 € Strafandrohung.
Landwirtschaft: hier hat ein intensiver Diskussionsprozess begonnen, um Wünschenswertes und Machbares auf einander abzustimmen.
Elektromobilität: Optimieren statt verteufeln! Diese Technik als eine wichtige Komponente einer klimafreundlichen Mobilität bleibt erforderlich, auch wenn dem Wasserstoff die Zukunft gehört. Es müssen preisgünstige Lademöglichkeiten im privaten, wie im dienstlichen Bereich geschaffen werden, besonders bei allen Neubauten und Sanierungen. Beim Bebauungsplan für Neubauten sollten regenerative Energien auf den Dächern vorgesehen werden. Es gibt jetzt ein bayrisches Förderprogramm für Stromspeicher und Installation privater Ladestationen in Zusammenhang mit Photovoltaik
Anlagen. Wenn auf dem Loewe Gelände nach Abschluss der Vergabe noch Freiflächen zur Verfügung stehen, wäre dies die ideale Möglichkeit die Photovoltaik Flächen zu erweitern und zukunftsorientiert mit einem Forschungsbereich für Wasserstoff und einer entsprechenden Tankstelle zu verbinden. Man liest und hört jeden Tag von guten Beispielen, von denen es viele Wert wären, umgesetzt zu werden. Man müsste sich nur trauen.
Integration von Geflüchteten: es freut mich sehr, dass diejenige, die sich ganz besonders auf diesem Gebiet engagiert hat, heute hier geehrt wird, Barbara Heinlein. Es zeigt sich, dass ihre beharrliche Arbeit Erfolge bringen kann.
Ich wünsche jetzt allen ein gesundes Neues Jahr. Stopp, das gibt es ja gar nicht. Es gibt nur mehr oder weniger gesunde Lebewesen: Menschen, Tiere und Pflanzen, die auf unserem Planeten leben. Also alles Gute für das Neue Jahr, und besonders Gesundheit.
Danke für`s zuhören.
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