Kinder sind keine Soldaten
Waffen gehören nicht in Kinderhände
Seit dem 12. Februar 2002 ist das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention, das den Einsatz von Kindersoldaten verbietet, in Kraft. In Deutschland wurde es 2004 ratifiziert. An diesem „Red Hand Day“ wird nun immer am 12. Februar an das Schicksal von Kindersoldaten erinnert.
Kronach – Der „Red Hand Day“ mahnt die Regierungen weltweit, endlich Schluss zu machen mit der militärischen Rekrutierung Minderjähriger. Kinder sind keine Soldaten. Trotzdem werden sie in Krisenregionen noch immer in großer Zahl als solche missbraucht. Der bewaffnete Einsatz von Kindern und Jugendlichen hat verheerende Auswirkungen auf ihre Psyche. Wohl kaum jemand kann und mag sich vorstellen, welche traumatischen Ereignisse diese jungen Menschen durchleben müssen.
„Wir zeigen symbolisch eine rote Hand für Stopp Kindersoldaten und Soldatinnen“, erklärte die Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Di Grünen Edith Memmel bei einer Aktion auf dem Kronacher Marienplatz. „Anlässlich des internationalen Red Hand Days rufen die wir trotz Corona und unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen dazu auf, ein deutliches Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten und -soldatinnen zu setzen“, unterstrich Edith Memmel. „Waffen gehören nicht in Kinderhände. UNICEF schätzt, dass immer noch zirka 250 000 Kindersoldaten und -soldatinnen weltweit zum Dienst an der Waffe gezwungen werden. In Ländern wie Burma, Kolumbien, Philippinen, Afghanistan und Kongo ist der Einsatz von Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten traurige Wirklichkeit.“ Auch bei den aktuellen Konflikten wie im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in der Demokratischen Republik Kongo, in Somalia, in Syrien und im Jemen befürchten die Grünen, dass Kindersoldaten und -soldatinnen zum Einsatz kommen. Sie werden ausgebeutet, häufig sexuell missbraucht oder eben direkt zum Kampf und Töten gezwungen, wurde kritisiert.
Die Jugendlichen sind nach diesen furchtbaren Erfahrungen schwer traumatisiert. Deshalb fordern die Grünen am Red Hand Day bundesweit, dass die Bundesregierung Druck auf Staaten ausübt, die das zusätzliche Abkommen zur Kinderrechtskonvention zwar unterzeichnet haben, sich faktisch aber nicht daran halten. Dieses Abkommen verbietet den Einsatz von Minderjährigen in Kriegen.
Die Kronacher Grünen forderten bei ihrer Aktion: „Stoppt den Wahnsinn – keine Waffen in Kinderhände. Wir fordern Bildung statt Ausbeutung. Und das weltweit. Die Kindersoldaten und –soldatinnen verbringen Jahre ihres Lebens im Kriegsdienst, können weder zur Schule gehen noch eine Ausbildung machen und deshalb später nur schwer Fuß fassen. Auch Deutschland muss hier seiner Verantwortung gerecht werden und mithelfen, diesen Kindern eine faire Chance im Leben zu eröffnen. Wir fordern Bildungsangebote statt Waffen und psychologische Unterstützung, die diesen Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich wieder im Leben zurecht zu finden.“
„Sicher sind bei den Flüchtlingen auch ehemalige Kindersoldaten dabei, falls sie es schaffen ihr Trauma zu überwinden und dann noch die Kraft haben zu fliehen“, unterstreicht die in der Flüchtlingshilfe engagierte Barbara Heinlein die Notwendigkeit, sich auch hier im Frankenwald mit diesem Thema zu befassen. „Für mich hat dies einen moralischen Aspekt: Ich möchte auch nicht, dass mein Kind zu dieser Gewalt gezwungen wird. Für mich ist jeder Krieg zu hinterfragen. Wenige werden reich, viele müssen leiden.“ Umso mehr sei es notwendig sich an Aktionen zu beteiligen. rg
Bildunterschrift
Rote Hände am Kronacher Marienplatz. Seit mehr als 15 Jahren gibt es jetzt die Aktion und den Red Hand Day am 12. Februar, den internationalen Gedenktag an das Schicksal von Kindersoldaten. Fast 500 000 rote Handabdrücke wurden schon in über 50 Ländern gesammelt und an Politiker und Verantwortliche übergeben. Doch trotzdem gibt es immer noch 250 000 Kindersoldaten weltweit. Die Grünen im Kreis Kronach machen mit ihrer Aktion auf dem Kronacher Marienplatz auf das grausame Schicksal so vieler Kinder aufmerksam. Das Bild zeigt, vorne von links, Elisabeth Hoffmann, Edith Memmel, Elena Pietrafesa und hinten von links Helmut Böhnlein, Doris Glück, Franz Köstner, Eva Haake-Heil und Barbara Heinlein. Foto: Rainer Glissnik
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