Vorstandssitzung von Bündnis 90/Die Grünen in Stadt und Kreis Kronach

Die Diskussion begann mit dem Thema Radentscheid Bayern. Die anwesenden Vorstandsmitglieder beschlossen, diesen weiter zu unterstützen, damit das Volksbegehren für den besseren Ausbau eines sicheren Radnetzes umgesetzt werden kann. Dies kann auch den KFZ- Verkehr entlasten, wie in einigen Städten nachgewiesen wurde.
Die Probleme mit Wasser im Klimawandel führten zur Gründung des Wasser-Arbeitskreises durch die grüne Fraktion, welcher jetzt überparteilich stattfindet, um intensiver wirksam zu sein. Die Planung dieses Jahres wurde diskutiert: Sie beinhaltet die Entwicklung eines Leitbildes mit Eckpunkten und einen regelmäßigen runden Tisch, zurzeit federführend durch die VHS. Geplant sind Workshops und Vorträge.

Beispielsweise  zu  Themen wie wassersparende  Landbewirtschaftung, Gartenbau im Klimawandel, sensible Stadtentwicklung und Wasserspeicherung („Schwammstadt“).

Nach der Diskussion zu Planungen des Ortsvereins Kronach mit Neuwahl des Vorstandes und Nachverfolgung bereits gestellter Anträge, wie z.B. zum Radweg Neuses, Mülleimer ohne Plastik allgemein und kombiniert mit Aschenbechern an Bushaltestellen, wurde der Wahlkampf mit der Landtags-Kandidatin Susann Freiburg aus Lichtenfels besprochen.

Wichtigstes und zentrales Thema der Sitzung war aber die Diskussion zum Ausbau der B 173. Stadtrat Peter Witton erläuterte, dass in der Stadtratssitzung vom 28.11.2022 die Mehrheit der CSU-Abgeordneten,- alle, die noch im Sitzungssaal waren-, einem Ausbau der B 173  mit einer Optimierung der Kreuzungen, einer intelligenten Ampelschaltung und einer zusätzlichen Verflechtungsstrecke zwischen Einmündung der Industriestraße in Richtung Stockhardt-Brücke zugestimmt haben. Die Bürgermeisterin hatte intensiv um eine Zustimmung zur Sitzungsvorlage gebeten, die auf der Basis eines speziellen, sehr genauen Verkehrsgutachtens durch die Baubehörde ausgearbeitet wurde. Jetzt wird sie oft die „kleine“ Lösung genannt, welche nach einer späteren Überprüfung einen Ausbau zur Vier-Spurigkeit nicht ausschlösse. Diese Linie der Vernunft, die eine schnelle Umsetzbarkeit, fast keine Kosten für die Stadt und bis zur Prognose 2035 eine ausreichende Leistungsfähigkeit erwarten ließ, überzeugte auch Grüne und Frauenliste, sodass sie der Vorlage zustimmten.

Wichtiger Hintergrund dabei ist, dass mittlerweile etwa 30% weniger Fahrzeuge täglich auf der B 173 gezählt wurden im Vergleich zu 2000. So gingen die KFZ-Zahlen von 25.946 pro Tag vor der Stockhardt Brücke auf 17.685 zurück, in Höhe der Ruppen-Kreuzung von 19.188 auf 11.886. Die vorgestellte Micro-Analyse zeigte auch, dass durch die Vier-Spurigkeit nur an einem einzigen Punkt eine Verbesserung von „ausreichend“ nach „befriedigend“ erreicht werden würde. Der über die Veflechtungsstrecke hinausgehende vierspurige Ausbau wurde vom Bauamt als unwirtschaftlich bezeichnet. Ein für uns wichtiger Nebeneffekt ist, dass mit der „kleinen Lösung“ der geplante Fuß-Radweg von der LGS nach Ruppen mit nur einer Kreuzung erhalten bleibt.

Laut Baubehörde hätte der vierspurige Ausbau mit Abriss der Stockhardt-Brücke erhebliche Folgen: Sehr große Zeitverzögerung durch lange Planung und Grundstücksprobleme, erhebliche Beeinträchtigung des Verkehrs und vor allem eine hohe Kostenbeteiligung der Stadt, da nach der geschilderten Analyse die Finanzierbarkeit durch den Bund und auch Zuschüsse fraglich sind. Denn diese erfordern eine Wirtschaftlichkeitsprüfung.

Dagegen würde die Umsetzung der vom Staatlichen Bauamt erarbeiteten Maßnahmen zeitnah und kostengünstig zu ausreichenden Verbesserungen des Verkehrsflusses führen.

Bei den Mammutvorhaben der Stadt in den nächsten Jahren, wie Neubau des „Crana Mare“, Sanierung des Spitals und weiterer städtischer Liegenschaften sind solche zusätzlichen fragwürdigen Ausgaben kaum zu bewältigen. Dies auch als Hinweis an die SPD, die zuletzt in der NP die Sparsamkeit angemahnt hat, welche für alle Stadträte gilt.                                                                                                                                            Warum aber gerade CSU-Stadträte, die nicht an der Abstimmung teilnahmen, das Ergebnis so kritisieren, gibt zum Nachdenken Anlass.

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